Unfallversicherung
Es gibt einige Missverständnisse im Bezug auf die Unfallversicherung. Wer sich beim Sturz vom Fahrrad das Handgelenk bricht, ist mit einer Unfallversicherung gut geschützt – denken viele. Doch falsch gedacht: Tatsächlich deckt eine Unfallversicherung in erster Linie schwere Unfälle ab, die bleibende gesundheitliche Schäden nach sich ziehen. Ein einfacher Beinbruch nach dem Ausrutschen auf Glatteis ist in aller Regel finanziell kein Drama – dafür gibt es aus einer Unfallversicherung praktisch keine Leistungen, und dafür braucht man auch keine.
Eine Unfallversicherung lohnt sich vor allem dann, wenn Sie grundsätzlich risikoreiche Hobbys oder ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnisses haben. Wichtiger als eine private Unfallversicherung ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Denn laut Statistik ist es neunmal wahrscheinlicher, dass Sie aufgrund einer Krankheit Ihren Job nicht mehr ausüben können als durch einen Unfall. Und die BU deckt Unfälle natürlich auch mit ab. Die Unfallversicherung ist daher nur als zusätzliche Absicherung sinnvoll.
Zu den Risikogruppen gehören vor allem Motorrad- und Rennradfahrer sowie Mountainbiker. Auch Ski- und Snowboardfahrer sowie alle Extremsportler sollten sich den Abschluss überlegen. Beim durchschnittlichen Freizeitsportler hält sich das Risiko eines schweren Unfalls dagegen in Grenzen. Bei Senioren haben Stürze oft gravierende gesundheitliche Folgen. Daher ist für sie eine Unfallversicherung in der Regel sinnvoll. Kinder können naturgemäß noch nicht gegen Berufsunfähigkeit versichert werden. Eine Unfallversicherung kann für sie daher ähnlich wie für Senioren sinnvoll sein, ist aber kein Muss. Denn in der Regel erholen sich Kinder schnell von Stürzen und tragen nur selten bleibende Schäden davon. Eltern sollten deshalb nur eine Unfallversicherung für ihr Kind abschließen, wenn sie ein hohes Risiko für einen schweren Unfall sehen, beispielsweise weil ihr Nachwuchs reitet.